Endlich! Das Schweizer Fernsehen thematisiert in einem publikumswirksamen Sendeformat unser Land im 2. Weltkrieg. Gegen diese Abwechslung regt sich Widerstand. Die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) ist „entsetzt“ über die Wiederbelebung des „Réduit-Mythos“ der wehrhaften Schweiz.
Lassen wir einen prominenten Zeitzeugen sprechen, den britischen Premierminister Winston Churchill: „Sie [die Schweiz] ist ein demokratischer Staat gewesen, der in seinen Bergen für seine Freiheit und Selbstverteidigung eingetreten ist.“ Das Réduit war kein Mythos. Es war Realität, ebenso wie die Anbauschlacht, die Befestigungsanlagen und die Wehrbereitschaft des Landes. Während die Österreicher dem einmarschierenden Hitler zugejubelt hatten, zogen die Schweizer ein Leben in Unabhängigkeit vor.
Seit den 90er Jahren ist es Mode geworden, die Verdienste der Aktivdienstgeneration herabzuwürdigen. Dass dabei mehr politische als wissenschaftliche Motive im Vordergrund stehen, zeigt eine Tagung des eidg. Personalamtes im Jahr 2002 unter Mitwirkung von Historiker Georg Kreis (Mitglied der Bergier-Kommission): Man lobte die „Zertrümmerung des Mythos der Schweiz als Insel der Widerständigen“, damit nun eine „vorwärts gerichtete Aussenpolitik gemacht werden kann“.
Der 2.9.1939 ist ein symbolträchtiges Datum. An jenem Tag ordnete der Bundesrat die Generalmobilmachung an. Männer, Frauen, Kinder – alle waren für die militärische und wirtschaftliche Landesverteidigung gefordert. Eine ganze Nation verzichtete im Angesicht schwerster Bedrohung auf Selbstverwirklichung, um für ein gemeinsames Ideal zu kämpfen: Für die Freiheit. Dieser historischen Meisterleistung gedenken wir am 2. September 2009; denn wir alle profitieren heute von jener Freiheit, die unsere Vorfahren vor 70 Jahren verteidigten. Freiheit, ohne die es weder Frieden noch Wohlstand geben kann; und auch keine Querdenker wie die GSoA.